Lustobjekt | Philosophical conflict

Um der Aufgabenstellung tiefer auf den Grund zu gehen, ein paar Überlegungen zur Definition. „Lustobjekt“ hat mich zunächst in die Irre geführt, da ich bei dem Wort „Lust“ zunächst wirklich nicht an Subtilität denken konnte. „Emotionales Objekt“ scheint mir schon sinnvoller. Doch genau hier stellt sich mir nach folgenden Kurzdefinitionen eine grundlegende Frage…

Ob’jekt
1. a) Gegenstand, auf den das Interesse, das Denken, das Handeln gerichtet ist; b) unabhängig vom Bewusstsein existierende Erscheinung der materiellen Welt, auf die sich das Erkennen, die Wahrnehmung richtet (Philos.)

‘Subjekt (auch: Sub’jekt)
erkennendes, mit Bewusstsein ausgestattetes, handelndes Ich (Philos.)

Emoti’on
1. Gefühl, Gemütsbewegung, Erregung
2. Gefühlsausdruck, Gefühlsäußerung

Der Definition zufolge wäre also ein emotionales Objekt ein Paradoxon, geht man von der Überlegung aus, das Objekt könne selbst Empfindungen haben.

Dennoch kann man gerade mit diesem Widerspruch spielen, wobei mich das jedoch schnell an Spielzeug, Robotik oder künstliche Intelligenz denken lässt, oft unzulänglicher Nachbau der Realität in der Realität oder ein Scherzartikel. Hier beißt sich m. E. die Katze in den Schwanz.

Ein readymade à la Duchamps scheint mir hingegen ein Objekt zu sein, dass den höchsten Grad an Ehrlichkeit bzw. Originalität besitzt. Doch ist so etwas heutzutage nicht genauso langweilig?

Eine andere, einfache Lösung ist es, das Objekt als einen Gegenstand zu begreifen, der Emotionen weckt und/oder befriedigt. Diese Sicht kann jedoch oberflächlich betrachtet zu erschreckend banalen Lösungen führen.

Wie inzwischen in vielen Diskussionen deutlich wurde, geht es eigentlich vielmehr um die Lust am Verstehen, die emotionale Berührung im Kopf des Betrachters, ausgelöst durch die Schönheit, Originalität und Metaphorik der Idee.

Um wieder auf die Philosophie zurückzukommen, wird mir inzwischen klar, dass es – wie so oft an der UdK – vielmehr um die Idee (nach Platon: inneres Wesen und die höchste Wahrheit eines Dinges oder Begriffs) geht als um das Objekt. Welch neue Erkenntnis! Ich finde es aber äußerst essentiell, dass man sich von vorherein genau über diesen Aspekt klar wird, wenn man sich aufmacht, ein emotionales Objekt zu erschaffen.

Ich fände es sehr spannend, diesen Diskurs weiterzuführen. Meinungen?